Die Pfarrei Wald
Zur Pfarrei Wald zählten, außer Wald selbst und seiner Teilgemeinde Steckeln, die 6 Filialorte Otterswang, Reischach, Hippetsweiler, Gaißweiler, Rothenlachen und Ruhestetten.Sie waren von Wald durchschnittlich zwischen 3 und 5 km entfernt. Am Sonntag kamen all diese Orte zum Gottesdienst nach Wald, ebenso bei Hochzeiten und Beerdigungen.Nach Otterswang wurde der Pfarrer am Sonntag zum Gottesdienst abgeholt, ebenso einmal in der Woche zum Religionsunterricht in der Schule von Otterswang.Otterswang hatte auch einen eigenen Friedhof.
Der Pfarrer in Wald musste zum Religionsunterricht in den Schulen Hippetsweiler und Ruhestetten viele Wege zurücklegen und hinzu kamen Krankenbesuche, Versehgänge, usw. Pfarrer Vogel hat einmal gemeint, er übertreffe mit seinen Gängen manchen Postboten.Dagegen waren die Einkünfte der Pfarrei ziemlich gering, der Fürst hatte als Gegengabe gegen die großen Wälder und Felder des Klosters nur eine geringe Besoldung ausgesetzt, so viel ich noch weiß, etwa 3 200,– M.
Die Pfarrei verlieh dem Dorf Wald gegenüber seinen Filialen eine gewisse zentrale Bedeutung.Wenn man hinzunimmt, dass das Amtsgericht bis etwa 1930 in Wald erhalten blieb und dass außerdem in Wald ein Arzt, ein Tierarzt und eine Apotheke waren, so ist klar, dass jeden Tag Leute aus den „Filialen“ nach Wald kamen, um beim Amtsgericht, beim Pfarrer, beim Arzt oder Tierarzt, beim Apotheker oder beim Katasteramt vorzusprechen.Die meisten besuchten bei dieser Gelegenheit auch die Walder Geschäfte oder Handwerker.


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